
Die Würfel sind gefallen - wir haben einen Kaufvertrag unterschrieben. Nach gut zwei Jahren Suche haben wir uns tatsächlich entschieden. Wir werden nach Kassel ziehen. In einen Neubau. Tatsächlich war es das Hauskonzept, was letztlich den Ausschlag gegeben hat. Kombiniert mit der Lage des Objektes, was irgendwie mit zum Hauskonzept dazugehört.
Das Gebäude muss erst noch gebaut werden, zwischen Herbst 2023 und Frühjahr 2024 rechnen wir mit einer Fertigstellung. Damit läuft hier in Berlin ein kleiner Count-Down, der sicherlich in den nächsten Monaten noch an Dynamik gewinnen wird.
Alterswohnsitz für alle
Als mir der Bauträger zum ersten Mal das Hauskonzept vorgestellt hat, ist mir ein Satz hängengeblieben: Wir bauen einen Alterswohnsitz, in dem auch junge Menschen gerne leben. Tatsächlich hat er das schon ein mal gemacht und bei der Besichtigung hat uns das bereits fertiggestellte Objekt gut gefallen. Die Besonderheiten, die mir gut gefallen haben: Das Gebäude wird nach energetischen sparsamen Standards gebaut und hat dementsprechend recht geringe Nebenkosten (bei denen wir ja in Zukunft durchaus Steigerungen durch notwendige CO2 Abgaben erwarten dürfen). Das Gebäude wird barrierefrei gebaut, Hilfestellungen, die man im Alter brauchen könnte, werden so angelegt, dass sie später schnell montiert werden können, es aber jetzt noch nicht wie im Altersheim aussieht. Im Gesamtkomplex wird es (hoffentlich) eine Tagespflege und Ärzte geben, sowie einen kleinen Lebensmittelladen und ein Restaurant. Aktuell sind dies Vorstellungen des Bauträgers, hier ist natürlich das Risiko, dass sich für diese Nutzungen keine Nutzer finden. Die Häuser werden durch eine Concierge betreut, so dass auch diese einen im Alltag unterstützen kann. Thomas hat noch gesondert gefallen, dass es ein besonderes Sicherheitskonzept gibt.
Das Gebäude wird am Standrand von Kassel gebaut, in 5 Minuten Fuß Entfernung gibt es eine Straßenbahnhaltestelle, vor dem Grundstück hält ein Bus. Letzteres ist allerdings - zumindest aus Berliner Sicht - nicht der Rede wert, er fährt einmal in der Stunde. Auch für die Straßenbahn werden wir uns wieder Fahrpläne merken müssen. Wir sind hier in Berlin an taktarmen Feiertagen einen 10 Minuten Takt gewöhnt, unsere Straßenbahn wird alle 20 bis 30 Minuten fahren. Dafür werden wir belohnt mit Feldern und Wäldern, um mit unserem Hund spazieren zu gehen, einem Freibad in der Nähe und wahrscheinlich einem wunderbaren Fernblick über die Kasseler Berglandschaft.
Moderne Grundrisse sind nichts für uns

Da wir uns recht früh für unsere Wohnung entschieden haben, durften wir den Grundriss mit dem Architekten komplett nach unseren Wünschen gestalten. Das war wunderbar - auch wenn der Architekt etwas verwundert war.
Viele Neubauwohnungen haben riesengroße Wohnzimmer und relativ kleine Schlafzimmer. Wir wollen statt einem großen Wohnzimmer für jeden von uns ein eigenes Zimmer, um zu arbeiten und unseren Kram zu machen. , Das soll nicht in kleinen Schuhschachteln passieren, sondern in schönen, geräumigen Räumlichkeiten. Zu Lasten des großen Wohnzimmers, welches Architekten aktuell gerne einplanen. Denn wir treffen uns in der Wohn-Essküche eigentlich nur zu den Mahlzeiten. Entsprechend wird dieses Wohnzimmer kleiner ausfallen. Trotzdem wird es im Mittelpunkt der Wohnung liegen. Auf der einen Seite geht dann mein Raum und unser Schlafzimmer ab, auf der anderen Seite der Raum von Thomas. Spasseshalber reden wir bereits vom Ost- und Westflügel.
Die Entscheidung war einfach
Überrascht hat mich unsere Entscheidung für diesen Kauf. Er war ganz einfach. Während wir bereits geübt waren in langen Pro- und Contra Gesprächen zu unterschiedlichen Gebäuden in den letzten Jahren, zu tagelangen Prozessen an denen am Ende entweder wir oder der Verkäufer sich anders entschieden hat, war es hier eine Entscheidung, die nach der ersten Besichtigung bereits am nächsten Tag gefällt werden konnte. Und sich immer noch gut anfühlt.
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Martina (Dienstag, 28 Juni 2022 16:25)
Liebe Gisela,
genau der richtige Beitrag für mich. Die Gedanken hätten von mir sein können :-). Ich bin ebenfalls am überlegen, wohin meine "Wohn-Reise" geht. Gerade bin ich dabei, mich umzusehen. In München müsste ich allerdings mehrfache Millionärin sein, um mir eine Wohnung nach meinen Vorstellungen leisten zu können. Also, muss ich mich orientieren, wo hin die Reise gehen soll.
Deshalb würde mich doch sehr interessieren, wie kommt man von Berlin aus auf die Idee, nach Kassel zu ziehen? Ist das die "alte Heimat"?
Zeitlich habe ich mir ebenfalls vorgestellt in zwei Jahren den Ort zu finden, wo ich eine längere Zeit bleiben möchte. Jetzt fange ich einfach mal an zu sortieren.
Letztes Wochenende habe ich schon zwei Regionen besucht, die mir spontan in den Kopf kamen :-) - lach - gut, dass ich dort war. Einmal und gewiss nicht für immer. So schnell erübrigen sich dann die Vorstellungen.
Ich freue mich, dass Du meinen Blog entdeckt hast und ich darauf hin Deinen.
Liebe Grüße
Martina
https://www.lady50plus.de
Gisela Enders (Mittwoch, 29 Juni 2022 10:49)
Liebe Martina,
danke Für Deinen Kommentar. Die Frage zu unserer Entscheidung "Kassel" habe ich auch letzte Woche auf einer Party laufend gehört. Dein Kommentar hat mich jetzt zu einem weiteren Blogbeitrag inspiriert.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Entscheidung, wo immer die Veränderung dann hingeht.
Liebe Grüße
Gisela
Wolfgang (Sonntag, 10 Juli 2022 12:12)
.... und nun frage ich mich WO (Link?) dieser neue Beitrag steht.
Wolfgang (Sonntag, 10 Juli 2022)
PS
Tut mir leid, ich hätte erst nachsehen sollen
→ https://www.ich-geh-in-rente.de/2022/06/28/die-kunst-sich-zu-entscheiden/
Soll nicht wieder vorkommen.