
Das neue Jahr ist ganz frisch und normalerweise sitze ich um diese Jahreszeit an meinen Zielen für das neue Jahr.
Zwischen den Jahren habe ich einen Rückblick auf 2021 gemacht und war auf der einen Seite zufrieden. Ich habe die meisten Ziele erreicht! Und dennoch konnte ich mich dieses Mal nicht so freuen, wie ich das früher gemacht habe. Ich schätze, ich bin erschöpft. Sehr erschöpft. Was mache ich jetzt mit der Jahreszielplanung 2022? Ich weiß es nicht.
Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, dann habe ich aktuell keine Lust auf Ziele. Keine Lust auf Planung. Ich möchte nur noch in den Tag leben, gute Hörbücher hören, stricken, puzzeln und hier und das Freunde besuchen - wenn man dass den darf. Ich möchte ausgiebig Mittagsschlaf halten und abends trotzdem früh ins Bett gehen. Ich möchte in Ruhe mit dem Hund spazieren gehen und wenn es wieder wärmer wird, im Garten ein bisschen was machen. Aber bloss nicht zu viel.
Ist da die Sehnsucht nach Ruhestand? Ein dauerhafter Ruhestand? Oder brauche ich ein Sabbatjahr? Eine Befristung schmeckt mir gerade gar nicht, ich möchte vom endgültigen Ruhestand träumen. Ihn mir ausmalen. Ihn mir erlauben. Also zumindest den Gedanken.
Dann meldet sich auch gleich mein innerer Kritiker und sagt, dass ich mir das gar nicht leisten kann. Ich habe mich schon viel mit finanzieller Freiheit beschäftigt und ich bin nicht sicher, ob ich mir das tatsächlich nicht leisten kann oder eben doch. Es ist ja alles immer eine Frage von sparsamen Lebensstil und genügend Kapital als Altersvorsorge. Du kannst Dir vorstellen, mit was ich gerade oft meine Zeit am Rechner verbringe: Mit dem Füttern von diversen Rentenrechnern, die mir sagen, ob und wie es gehen kann. Leider finde ich dazu wenige gute Rechner im deutschsprachigen Raum, dafür reichlich aus den USA.
Was mache ich nun mit meinen Zielen? Für 2022 gibt es kaum Ziele. Also keine beruflichen Veränderungsziele. Ich werde weiterhin für meine Kunden da sein, ich werde mich aber nicht um neue Kunden bemühen. Zumindest jetzt nicht. Ob sich das verändert, man wird sehen. Nichts ist in Stein gemeisselt.
Aber es interessiert mich brennend, ob es noch andere Menschen gibt, die weit vor dem so genannten Rentenalter und gerade jetzt nach den Corona-Jahren erschöpft sind. Und das ganz ohne Long-Covid, ich fürchte, da geht es einem noch schlimmer.
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