Die Wohnungssuche

Wir haben nun also die Regionen klar, in denen wir suchen und wissen, was wir suchen. Inzwischen schauen wir auf etwa zwei Jahre aktive Suche zurück. Diese will ich hier in diesem Beitrag zusammenfassen. Das erste kurze Fazit vorab: Der Haken liegt meistens im Detail. 

 

Die erste Wohnungsbesichtigungsrunde in Göttingen

 

Bei uns haben sich am Anfang gleich mehrere Wohnungen angeboten, die wir an einem Wochenende angeschaut haben. Eine schöne große Wohnung war in ein altes Kasernengebäude gebaut worden. Toll umgesetzt, es hat uns gut gefallen. Aber ich hatte die Steigung unterschätzt, die zu diesem Kasernengelände führt. Selbst zum Supermarkt hätte man mit dem Bus fahren müssen, einfach weil der Weg zu steil ist. Zumindest wenn man sich das etwas hochaltrig vorstellt. Eine Wohnung in der Innenstadt hatte dieses Problem nicht, war aber zu klein. Und bei einer dritten Wohnung habe ich gestreikt, sie lag nah an der ICE Trasse. Eine Trasse, die nachts für Güterzüge genutzt wird. Ihr wisst, ich mag es nicht laut. 

 

 

Für den Heimweg hatten wir noch eine Immobilie in Einbeck im Blick. Falls Du Dich fragst, wie wir auf Einbeck gekommen sind? Dort lebt der Bruder meines Mannes und er hat dort auch einige Zeit gelebt, das Städtchen ist uns also sehr vertraut. Diesmal haben wir den Neubau auf der Rückreise am Sonntag vormittag noch angeschaut. Ein Neubau, bei dem man durchaus noch Einfluss auf den Grundriss nehmen würde können. Außerdem fußläufig zur Innenstadt und zum kleinen Einbecker Bahnhof. Wir waren durchaus angetan, fuhren aber zunächst zurück nach Berlin. 

Etwa zwei Monate später haben wir uns zur nächsten Besichtigungstour aufgemacht. Ich hatte mich intensiver mit Wohnobjekten in Einbeck auseinandergesetzt und hatte diesmal zwei Immobilien auf der Liste. Zum einen der Neubau. Der war inzwischen soweit gediehen, dass wir schon mal bis zu unserem Stockwerk aufsteigen konnten. Schöner Blick, aber die  Straße stellte sich als Schleichweg u.a. für LKWs heraus. Die Lage war sonst so gut, dass ich meine Zweifel erstmal sehr zurückgestellt habe, weil sonst viel gepasst hätte. Das zweite Gebäude war ein altes Fachwerkhaus, welches wir zu unseren Zwecken hätten ausbauen können. Auch sehr spannend!  Wie aufregend, ein Gebäude ganz nach seinen Wünschen gestalten zu können. Im Kaufpreis war im Erdgeschoss ein Ladengeschäft. Perfekt für mein Büro und eine Ferienwohnung. Es hat uns tatsächlich ein bisschen überrascht, dass so ein altes Fachwerkhaus für uns interessant sein könnte. Mit vielen Ideen im Kopf fuhren wir wieder nach Berlin. 

 

Für einige Wochen habe ich mich intensiv mit der Sanierung von alten Fachwerkhäusern auseinandergesetzt und viele schöne Pläne gemacht. Der Makler hatte den Kontakt zu einem lokalen Architekten hergestellt, dem ich meine Pläne und Ideen zuschicken konnte. Wir wollten uns dann zu einem ersten Machbarkeitstreffen zusammenfinden, inkl. Kostenvoranschlag. Zu diesem Termin gab es auch ein neues Inserat, wir tauften das Haus Pippi-Langstrumpf-Villa. Zunächst hatten wir aber den Termin mit dem Architekten. Es wird teuer! Ein altes Haus auszubauen, ist kein günstiger Spaß. Und mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Mein Mann und ich hatten unterschiedliche Gründe für unsere Skepsis: Er hatte keine Lust, von Berlin aus eine Sanierung 400 km weiter westlich in irgendeiner Form zu betreuen und ich wollte nicht übermässig Geld in eine Immobilie stecken, was man nie und nimmer auf dem normalen Hausmarkt wieder rauskriegen würde. Was nicht heißen soll, dass ich scharf auf die Sanierung gewesen wäre. Also ging es weiter zur Pippi-Langstrumpf-Villa. An sich ein tolles Haus. Aber zum einen mit Mietern im Dachgeschoss und zum anderen an einer relativ befahrenen Straße. Kurz zusammengefasst: nicht unsere Immobilie. Es folgten noch ein Bungalow in Göttingen und ein Haus in Goslar. Bei beiden war der wesentliche Hacken, dass wir mit diesen Immobilien immer wieder Arbeit gehabt hätten. Aber genau das wollten wir ja nicht mehr: Uns mit 75 um den Garten kümmern und mit 80 eine neue Heizung einbauen und mit 85 das undichte Dach wieder dicht bekommen.... 

 

Fazit: Unsere Immobiliensuche war zunächst ernüchternd, wobei ich alle Objekte interessant fand und es mir einfach auch Spaß macht über Grundrissen zu grübeln und Wohnungen gedanklich schon mal aufzuteilen und einzurichten. Natürlich ist es doof, wenn es dann doch nichts wird - aber ich komm da immer schnell drüber weg. Und mit jedem Besuch wird klarer, was man sucht. Sozusagen aus der Negierung. Nein, ich bin an diesem oder jenem Punkt nicht bereit einen Kompromiss zu machen. Das macht es einfacher bei jedem neuen Objekt. Allerdings werden es dadurch auch immer weniger Objekte. Auf der Suche haben wir uns dann auch Gedanken gemacht, ob wir nicht doch besser eine Immobilie mieten sollen. Dazu berichte ich in meinem nächsten Blogbeitrag. 

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