mein Name ist Gisela Enders und ich möchte Dich hier auf meinen ganz persönlichen Weg in den Ruhestand mitnehmen. Mit wem aber hast Du es zu tun? Mein erster Impuls ist, mich hier beruflich vorzustellen: Ich bin Coach und Autorin und seit 12 Jahren in Berlin freiberuflich tätig. Meine berufliche Identität ist mir aktuell noch sehr wichtig. Mit diesem Blog begleite ich selbst meine Reise zu dem Punkt, an dem ich sagen werde: Ich bin Rentnerin und.... – früher war ich Coach und Autorin. Oder vielleicht auch anfüge, manchmal arbeite ich noch als Coach und Autorin.
Den Abschied vom Berufsleben erlebe ich dabei selbständig anders als angestellte Menschen. Zumindest ist dies mein Eindruck, wenn ich Bücher zum Thema Renteneintritt lese. Ich finde mich dort meistens nicht wieder: Es wird für mich keinen Punkt geben, an dem es eine Abschiedsfeier unter Kolleginnen gibt und ich danach überhaupt nicht mehr arbeite. Alles was ich tue, tue ich mit Leidenschaft, es gibt keinen Grund, es überhaupt nicht mehr zu tun. Es gibt auch niemanden, der für mich definiert, wann ich in Rente gehen soll. Ich bekomme aus meiner Anstellung als Geschäftsführerin einen kleinen Teil gesetzliche Rente. Die werde ich irgendwann beantragen. Aber ist das der Grund, warum ich zu genau diesem Zeitpunkt mein Wissen und Können als Coach nicht mehr weitergebe? Oder ist der Zeitpunkt vielleicht sogar viel früher, weil ich meine Arbeit jetzt schon als viel anstrengender erlebe als vor 10 Jahren. Ich bin aktuell Mitte 50, wäre es denkbar, auch jetzt schon weniger zu machen?
Ich werde Antworten darauf geben müssen, wie ich im Alter arbeiten will, wie ich mir die Erlaubnis gebe, häufiger Nein zu sagen und zeitliche Lücken mit neuen Aktivitäten zu füllen. Die dann immer mehr Raum einnehmen dürfen. Aktuell weiß ich noch nicht, welche das sein werden.
Und woher kommt der Plural? Warum ein WIR?
Nun, ich bin verheiratet und möchte auch gerne das Alter mit meinem wunderbaren Mann Thomas verbringen. Deshalb schauen wir auf viele Dinge und Veränderungen zu zweit. Wir bringen unsere bisherige Erfahrungen im Leben zusammen und in vielen Gesprächen machen wir daraus eine gemeinsame Zukunftsplanung.
Wir planen auch gemeinsam einen Abschied von Berlin. Wir wollen in dieser Großstadt nicht alt werden, wir wissen aber konkret noch nicht genau, wie und wo wir leben wollen. Hier stehen Veränderungen an, bei denen wir noch nicht genau wissen, ob und wann wir sie wirklich realisieren. Alternativ könnten wir auch einen Treppenlift in unser Reihenhaus einbauen, dann können wir auch hier gut alt werden. Oder es sogar ohne Lift schaffen.
Dies ist der aktuelle Stand in dieser Vorstellung. Ich hoffe, sie wird sich im Laufe meines Lebenswandels verändern. Denn Veränderung steht mal wieder an und macht das Leben doch auch in vielen Teilen erst so richtig aufregend, oder?